Historie und Geschichte der Hansestadt Wismar

Wismar ist geschichtlich gesehen eine sehr interessante Stadt. Die vielen verschiedenen Bauten zeugen von mehreren Epochen deutscher Geschichte.

 

 

 

 

Stadtgründung der Hansestadt Wismar

Die Stadt Wismar wurde wahrscheinlich in den Jahren zwischen 1226 bis 1229 gegründet. Der Name Wismar entstand aus dem Bach "aqua Wissemara". Bereits bei Heinrich dem Löwen der zwischen 1129 und 1195 lebte wird von einer Stadt "Wiiemar" gesprochen. Und bereits um 1150 wird in dänischen Aufzeichnungen der "Vismar Havn" erwähnt. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1229. Kurz darauf herrscht in Wismar das Lübische Stadtrecht, das im Jahre 1266 durch den Mecklenburger Fürsten Johann ordentlich bestätigt wird.
 

der Marktplatz in Wismar
Der Wismarer Markt, uralter Handelsplatz und Keimzelle der Stadt Wismar
Bis um 1238 besteht die Altstadt einzig aus den Kirchspielen St. Marien und St. Nikolai. Doch bereits von 1238-1250 wird eine Neustadt, das St.Georgen-Kirchspiel, der Stadtfläche im Westen angeführt, die in der nun erreichten Ausdehnung bis ins 19. Jahrhundert nahezu unverändert bleibt. 5.000 Einwohner zählt die Stadt Wismar in der Mitte des 13.Jahrhundert und ist der bedeutendste Ort im Herrschaftsbereich des Fürsten Johann von Mecklenburg.
1257 verlegt dieser seine Residenz von der Burg Mecklenburg auf den Weberkamp vor der Stadt, die noch keine Befestigungsanlagen besitzt ( Gebiet der heutigen Kanalstraße ).

Nach dem ersten großen Brand im Jahre 1267 erbauten die Wismarer ihre Häuser aus Stein. Um das Jahr 1279 wird in alten Chroniken der Apotheker Arnold erwähnt. Sein Laden und seine Wohnung befanden sich in der Krämerstraße. Bis zum Jahre 1358 bleibt Wismar Sitz der mecklenburgischen Fürsten. Die ältesten großen Siegel aus den Jahren 1256 und 1354 zeigen außer Koggen, dem Symbol der Schifffahrt, auch den Stierkopf, in Anlehnung an die Zugehörigkeit zu Mecklenburg.

Erstellung dieser Seite mit freundlicher Unterstützung von: Detlef Schmidt, Schatterau 8, 23966 Wismar
 

DIE ALTE HANSEZEIT

Schon einige Jahre nach der Stadtgründung wird Wismar auf Betreiben der Kaufleute Mitglied der Hanse. Im Jahre 1259 schließen sich die Städte Rostock, Lübeck und Wismar zusammen um gemeinsam gegen die Seeräuber zu kämpfen.
 
Im Jahre 1293 treten weitere Städte diesem Dreierbund bei. Darunter Stettin, Stralsund und Greifswald. Das Bündnis bewirkte ein Aufblühen der Wirtschaft in den Hansestädten. Doch der Reichtum der Kaufleute schaffte auch Benachteiligungen gegenüber den vielen Handwerkern. So kommt es zu Unruhen und Veränderungen. In Wismar wird der Rat der Patrizier gestürzt und die Handwerksmeister gewinnen an Einfluss.

1428 wird der Wollenwebermeister Claus Jesup Bürgermeister von Wismar. Einige Jahre konnte der neue Rat die Stadt regieren, dann übernahmen wieder die Kaufleute die Macht.

Nikolaikirche in Wismar
die Nikolaikirche
die Löwenapotheke in Wismar
die Löwenapotheke
Häuser aus dem 15. Jahrhundert
Hansestadt Wismar im 15. Jahrhundert

 

 

 

 

 

 

 

Das 15. Jahrhundert in der Hansestadt Wismar an der Ostsee

Im 15. Jahrhundert steht die Hanse noch in voller Blüte und die Wismarer Kaufleute zählen ihre Taler. Ein neues Gewerbe hat Einzug in die Hansestadt gehalten - Bierbrauen. Im Jahre 1465 gibt es zwischen den Mauern Wismars 182 Brauer, die fast 400.000 Tonnen Bier brauten. Nun das Bier war nicht schlecht und es mundete nicht nur den Wismarer Bürgern, sondern wurde auch nach Holland, Flandern, Schweden und Finnland exportiert. Die Brauer wurden reich und mächtig. Um diese Zeit bestand der größte Teil des Wismarer Rates aus Brauern. Dies empfanden die Handwerker natürlich als zum Himmelschreiende Ungerechtigkeit und begannen unter Führung des Wollenwebermeisters Nikolaus  Jesup einen Aufstand.

In dessen Folge wurde 1427 der Bürgermeister von Wismar Johann Banzkow und mit ihm der Wismarer Ratsherr Hinrik von Haren enthauptet. An die Enthauptung erinnert noch eine alte Steinplatte mit Inschrift auf dem Marktplatz. An Nikolaus (Claus) Jesup, erinnert die gleichnamige Claus Jesup Straße.
Übrigens wurde das Brauhaus am Lohberg schon im Jahre 1452 errichtet. Heute wird hier wieder ein gutes Bier nach alter Hanse-Tradition gebraut.

die Wismarer Kogge im Bau

 

Der 30 jährige Krieg in Mecklenburg-Vorpommern
Wie ganz Deutschland, so bekommt auch Wismar die Gewalt des dreißigjährigen Krieges zu spüren. Da der Herzog von Mecklenburg ein Bündnis mit dem König von Dänemark eingegangen ist, steht Wismar in der Allianz mit den Protestanten. 1627 greift der Krieg auch auf Wismar über. Im Dorf Lutter am Barenberg werden die dänischen Truppen von Wallenstein geschlagen und versuchen sich über Poel nach Dänemark einzuschiffen.

Wallensteins Truppen verfolgen die Dänen und kommen so vor die Stadt Wismar. Wismar hatte sich zwar vorsorglich mit 60 Geschützen versorgt und die Verteidigungsanlagen ausgebaut. Aber es reichte nicht. Wallenstein fordert die Übergabe der Stadt und beginnt Wismar zu belagern. Nach ein paar Tagen ist der Widerstandsgeist der Wismarer Bürger erloschen und man übergibt den kaiserlichen Truppen die Stadt.

Hätte man das lieber nicht getan, denn die kaiserlichen Truppen hausten wie die Wandalen weiland in Rom. Wallenstein ließ eine Besatzung von über tausend Soldaten in der Stadt. Diese mussten durch die Wismarer Bürger versorgt werden, was eine erhebliche Belastung darstellte und begann die Stadt zu ruinieren.

Zudem kommt, das dänische und schwedische Schiffe die Stadt belagern und so jeglicher Handel zum Erliegen kommt. 1631 wird Wismar durch die Schweden belagert und im darauf folgenden Jahr eingenommen. Die Schweden bestimmen seitdem die Geschicke der Stadt und belasten durch Steuern und Unterhalt die Taschen der Wismarer Bürger.

Im Friedensschluss von Osnabrück kommt Wismar dann offiziell zum Besitz Schwedens.


DIE SCHWEDENZEIT IN DER HANSESTADT WISMAR

Schwedisches Geschütz

Schwedisches Geschütz


Schwedische Uniformen
Schwedische Uniformen


Im dreißigjährigen Krieg wird die Hansestadt Wismar im Jahre 1632 durch schwedische Truppen besetzt. Schweden als einer der Sieger des dreißigjährigen Krieges, bekommt im westfälischen Frieden von 1648
die Stadt Wismar zugesprochen. 1653 wird im Fürstenhof das oberste schwedische Gericht für Schwedens Besitzungen auf deutschem Boden errichtet.
Doch Ruhe sollte für die arg in Mitleidenschaft gezogene Bevölkerung nicht einziehen. 1675 erobern die Dänen Wismar. Einige Jahre später kommen die Schweden zurück und bauen Wismar zur größten Festung Europas aus.

Sogar auf der Insel Walfisch wird ein Fort errichtet. Im Jahre 1711 beginnen die Dänen im nordischen Krieg Wismar zu belagern. Fünf Jahre hält die leidgeprüfte Stadt stand, dann muss sie sich im April 1716 den Dänen abermals ergeben. Die Dänen lassen nun die gerade erst entstandenen Festungsanlagen von den Wismarer Bürgern abtragen. Ein paar Jahre später fällt Wismar abermals an die schwedische Krone. Die Stadt verarmt immer mehr und wirft kaum einen Gewinn für das schwedische Königshaus ab.

Deshalb verpfändet Schweden die Stadt Wismar einhundert Jahre für einen Betrag von 1.250.000 Taler dem Herzog von Mecklenburg. Schweden löst diesen im Jahre 1903 fälligen Pfandvertrag nicht ein und so fällt die Hansestadt Wismar an das Deutsche Reich und wird dem Großherzogtum Mecklenburg eingegliedert.

Heute erinnert man sich gern der Schwedenzeit zu Wismar und man versucht das schwedische Erbe zu pflegen und zu bewahren. Höhepunkt ist das jährlich durchgeführte Schwedenfest in Wismar.

Die Schwedenzeit in der Zeittafel

1632
Schwedische Truppen fallen in Wismar ein und erobern die Stadt für die Schwedische Krone
1648
Durch den Friedensschluss von Osnabrück fällt die Herrschaft über Wismar an die Schweden
1653
Das Königlich Schwedische Tribunal wird auf deutschem Boden für alle Besitzungen als Oberster Gerichtshof eingesetzt
1675
Wismar Kapituliert nach der Belagerung durch dänische, brandenburgische und Kaiserliche Truppen
1672 - 1700
Wismar wird zu größten Festung Europas mit 700 Kanonen, 18 Bastionen, 9 Revelins und 2 Zitadellen. Auf der Walfischinsel wird ein Fort errichtet
1690
Am heutigen Lindengarten entsteht das Provianthaus
1700
Das Heutige Zeughaus wird nach der Pulverturmexplosion gebaut
1716
Während des Nordischen Krieges muss Schweden die Herrschaft über Wismar an die Nordischen Alliierten übergeben.
1717
Auf Verlangen des Dänischen Königshauses wird die Festungsanlage von Wismar mit seinen Zitadellen, Bastionen, Mauern und Türmen gesprengt.
1757
Die Preußen erobern Wismar im Siebenjährigen Krieg.
1803
Wismar wird für 100 Jahre an das Herzogtum Mecklenburg verpfändet
1903
Wismar wird endgültig in das Herzogtum Mecklenburg eingegliedert da Schweden auf die Einlösung des Pfandes verzichtet

Festung und Stadt Wismar um 1650
Festung und Stadt Wismar um 1650
Stadt Wismar und Festungsanlagen um 1650

Das 19. Jahrhundert in der Hansestadt Wismar an der Ostsee

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts gehört Wismar noch zum Schwedischen Königreich. Doch die Erwerbung aus dem 30 jährigen Krieg bringt der Schwedischen Krone keinen Gewinn, so schließt man mit dem Großherzogtum einen Pfandvertrag, in dem man ihm Wismar 100 Jahre für eine Summe von 1.250.000 Talern überlässt.

Mit dem Wechsel zu Mecklenburg beginnt ein bescheidener wirtschaftlicher Aufstieg. 1842 wird das Stadttheater gebaut. Im Jahr 1850 errichtet Carl Dethloff Hinstorff eine Druckerei in Wismar. Ein Mann namens Rudolf Karstadt gründet in Wismar Ecke Lübschestraße - Krämerstraße ein Warenhaus, aus dem später einmal die große Warenhauskette Karstadt entstehen soll.

1893 wird in Wismar von Herrn Podeus die gleichnamige Waggonfabrik gegründet. Um die gleiche Zeit beginnt die notwendige Vergrößerung des Hafens. Es setzt ein reger Güterumschlag ein, denn das Industriezeitalter braucht Kohle, Holz und Kalkstein.

Die Stadtwache wurde im Jahr 1858 erbaut


Schifffahrt der Hansestadt Wismar an der Ostsee

Schon die Gründung Wismars, betrieben von Handelsleuten, hatte das Ziel hier einen Hafen zu schaffen. Die geschützte Lage durch die Wismarer Bucht machten Wismar zum idealen Handelsplatz.
Mit der Mitgliedschaft in der Hanse, entwickelt sich auch die Schifffahrt in Wismar. Die Wismarer Kaufleute haben im 14. und 15. Jahrhundert Handelsverbindungen im gesamten Ostseeraum, der Nordsee und sogar bis nach Spanien, von wo aus Wein importiert wird.

Nachbau einer vor Poel gefundenen Kogge
Exportiert wird vor allem Bier, hier im besonderen die so genannte Wismarer Mumme.
Im dreißigjährigen Krieg kommt der Handel durch die Schwedische Blockade zum Erliegen. Im 17. Jahrhundert beginnt sich die Schifffahrt in Wismar wieder zu entwickeln.

Wismarer Hafen um 1810
Wismarer Hafen um 1810

Hier boomt vor allem der Handel mit Schweden der durch schwedischen Zollerverzicht gefördert wird. Wismar exportiert Bier Wolle und Getreide, importiert werden Kalk, Eisen, Kupfer und Holz.
Im 18. Jahrhundert wird die Wismarer Schifffahrt durch den Nordischen Krieg stark beeinträchtigt. Durch den Siebenjährigen Krieg verschlechtert sich die wirtschaftliche Lage in Wismar noch mehr. Im 19. Jahrhundert mit der Rückkehr zu Mecklenburg beginnt sich der Handel in Wismar wieder zu entwickeln.


Wismarer Hafen um 1850


Die Stadt profitiert jetzt vom neu dazu gewonnenen Hinterland. Auch werden wieder Schiffe in Wismar gebaut. Durch die Errichtung einer Eisenbahnlinie kommt der Handel so richtig in Schwung, was den Ausbau des Hafens und die Vertiefung der Fahrrinne erforderlich macht.


Wismarer Hafen um 1870

 

 

DIE JAHRHUNDERTWENDE IN DER HANSESTADT WISMAR
Von 1900 bis zum 2. Weltkrieg


Marktplatz um 1900 - im Hintergrund die St. Marien Kirche
Marktplatz um 1900 - im Hintergrund die St. Marien Kirche

Nun gehört Wismar wieder offiziell zum Deutschen Reich

Das 20. Jahrhundert ließ auch in Wismar einen neuen Wind wehen. Symbolträchtig war da natürlich der Verzicht Schwedens auf Wismar und seine Wiedervereinigung mit dem Deutschen Reich am 19.08.1903.

Ab 1904 versorgt ein Elektrizitätswerk die Wismarer erstmals mit elektrischen Strom. Im Jahr 1908 wird die Norddeutsche Ingenieurakademie in Wismar gegründet. Viele weitere Bildungseinrichtungen entstehen vor dem ersten Weltkrieg in der Hansestadt. Im ersten Weltkrieg verschlechtert sich die Lage der über 24.000 Einwohner zählenden Stadt. Im Jahr 1928 entsteht das Seegrenzschlachthaus, ein moderner Betrieb zur Fleischverarbeitung. 1934 entsteht mit den Dornierwerken auf dem Haffeld ein Betrieb zur Produktion von Flugzeugen.

DER 2. WELTKRIEG UND DIE FOLGEN FÜR WISMAR
Während des 2. Weltkrieges wurden in der Zeit vom 24.Juni 1940 bis 14. April 1945 insgesamt 10 Luftangriffe durch die britische Royal Air Force auf die Stadt Wismar geflogen.

Bis zum 8. Luftangriff am 24.September 1942 führten die Nationalsozialisten genau "Buch" über das Ausmaß der Zerstörungen. Den letzten Angriff, am 14./15. April 1945, hielten sie nicht einmal mehr fotografisch fest. Insgesamt wurden im Verlaufe des Krieges 26 % des Wohnraumes und 80 % der Industrie Wismars zerstört. Wissenswertes über die 10 Luftangriffe im Einzelnen:
1.Luftangriff am 24. Juni 1940
5 bis 10 englische Flugzeuge, Zeit: 1:07 Uhr - 2:56 Uhr,
30 Sprengbomben, Ziel: Flugplatz Dornierwerke, 4 Tote und 8 Verletzte
2. Luftangriff am 28. Juni 1940
5 bis 8 englische Flugzeuge, Zeit: 0:59 Uhr - 2:57 Uhr,
25 Sprengbomben und 100 Brandbomben, MG-Feuer, Ziel: Flugplatz Dargetzow, ein
schwedischer Dampfer, 1 Toter und 2 Verletzte
3. Luftangriff am 19./20. Juli 1940
3 bis 5 englische Flugzeuge, Zeit: 23:59 Uhr - 2:15 Uhr,
30 Brandbomben, Ziel: Seegrenzschlachthaus, keine Menschenverluste
4. Luftangriff am 21. Juli 1940
6 bis 10 englische Flugzeuge, Zeit: 0:37 Uhr - 3:06 Uhr,
35 Sprengbomben und 60 Brandbomben, Ziel: Philosophenweg, Rabenstraße, Zuckerfabrik
5.Luftangriff am 22. Juli 1940
10 bis 12 englische Flugzeuge, Zeit: 0:30 Uhr - 2:45 Uhr,
45 - 50 Sprengbomben, Ziel: Zuckerfabrik, Redentin, ein Leichtverletzter

Zerstörungswut und Bomberterror der anglo-amerikanischen Lufwaffe
6. Luftangriff am 25. Juli 1940
3 englische Flugzeuge, Zeit: 1:30 Uhr - 2:46 Uhr,
4 Sprengbomben und 30 Brandbomben, Ziel: Scheinflughafen Fliemstorf
7. Luftangriff am 29. Juli 1940
5 bis 8 englische Flugzeuge, Zeit: 0:18 Uhr - 3:13 Uhr,
20 Sprengbomben, Ziel: Rosenweg, Gärtnerei Teude, zwei Leichtverletzte
8. Luftangriff am 24. September 1942
25 bis 30 englische Flugzeuge, Zeit: 2:48 Uhr - 3:45 Uhr,
91 Sprengbomben, 1500 Phosphorkautschukbrandbomben, 500 Stadtbrandbomben, 67 Tote
und 109 Verletzte, Ziele: Waedekins Hotel, Altwismarstraße, Zeuhausstr., Lübschestr. 47
und 98, Lübsches Tor ,Tankstelle, Ulmenstr. 1a, Philosophenweg, Rabenstr., Wasserstr.,
Rathaus, Gr.-Hohe-Str. 5, Abcstr./Ecke Mühlenstr., Adolf-Hitler-Str.
(Dr.-Leber-Str.)/Altwismartor am Gefangenenturm, Gärtnerei Abrie Schweriner Str., Gas- und
E-Werk, Kohlehandel Schwark, Wasserstraße
9.Luftangriff am 25. August 1944
Angriff auf Dornierwerke genau zielend, Stadtgebiet überall mit Dornierwerke und
Waggonfabrik, Mecklenburger Straße, Frische Grube usw.
10. Luftangriff am 14./15. April 1945
5 Lufttorpedos auf die St. Georgen- und St. Marienkirche, Alte Schule, Archiediakonat,
Superintendentur, Kapelle Maria zur Weiden

 

DIE DDR-ZEIT IN WISMAR


Der 2. Weltkrieg hatte auch in Wismar seine Spuren hinterlassen. Von den 12.000 Wohnungen die es vor dem Krieg in Wismar gab, waren 3.165 zerstört, dazu viele Betriebe wie die Flugzeugwerke von Dornier, Gebäude und auch die Georgen und die Marienkirche hatten viele Bombentreffer abbekommen. Was nicht zerstört war, wurde als Reparation per Eisenbahn in die Sowjetunion geschafft.


Viele Arbeitsplätze waren vernichtet und in der Stadt waren zu den Wismarern viele Flüchtlinge aus Ostpreußen gekommen, die Arbeit und Unterkunft suchten.
Doch langsam ging es voran, als erstes wurde die Fischerei wieder in Betrieb genommen. Als wichtiges Datum ist 1946 die Gründung der Mathias Thesen Werft zu nennen. Auch wenn die ersten Schiffe als Reparation in die damalige Sowjetunion geliefert werden mussten, gab die Mathias Thesen Werft den Menschen Brot und Arbeit. Der Hafenbetrieb wurde im gleichen Jahr wieder aufgenommen und es entstand nach und nach, das was wir heute als Seehafen kennen.

Im Jahr 1950 begann man mit dem Bau des neuen Stadtteils Wendorf in dem eines Tages mehr als 18.000 Menschen wohnen sollten.
1953 entstand die Kabel Kran Anlage auf der Mathias Thesen Werft und wurde neben den großen Kirchen zum neuen Wahrzeichen der Stadt. Die Kabelkrananlage zeugte vom wieder einsetzenden Schiffbau auf der Mathias Thesen Werft. Die Werft existiert nach vielen Namens- und Eigentümerwechseln immer noch.

Im gleichen Jahr richteten russische Panzer ihre Kanonen auf die Werft um den Arbeitern die Lust an der Demokratie zu nehmen.

Ein trauriges Kapitel für die Stadt, im Jahr 1960 wurde in Wismar die St. Marienkirche gesprengt.

Im Jahr 1969 wird die Ingenieurhochschule gegründet und Wismar wird seitdem Heimat für zahlreiche Studenten.

Später entstand die Wismarer Sport und Kongresshalle, die Heimat für viele Sport und Kulturveranstaltungen wurde.

Der letzte große Bau war die Schwimmhalle an der Bürgermeister Hauptstraße. Einige Jahre nach der Wende wurde Sie abgerissen, eine Sanierung lohnte nicht.



Bilder dieser Seite mit freundlicher Unterstützung von: Detlef Schmidt, Schatterau 8, 23966 Wismar